DIE BAUMWOLLE

Die Baumwollpflanze (lat. Gossypium hirsutum) ist ein Malvengewächs.

Angebaut wird sie zwischen dem 37. nördlichen und dem 30. südlichen Breitegrad, da sie warmes und frostfreies Wetter braucht. Hierzu gehört viel Sonne, ausreichend Wasser und gleichmäßige Temperaturen zwischen 18° und 28°.

Von der Aussaat bis zur Reifezeit vergeht etwa ein halbes Jahr, dann springt die Fruchtkapsel auf und die behaarten Samen quellen hervor.

Diese trocknen dann an der Sonne und können geerntet werden.

Die Rohbaumwolle wird nach der Ernte entkörnt und die Baumwollfasern entstehen.

Die Faserlänge der Baumwolle spielt für die Qualität eine wichtige Rolle, sie kann zwischen 15mm und 50mm lang sein. Von der Faserlänge ist es abhängig wofür die Baumwolle verwendet werden kann.

Je länger die Faser je hochwertiger der Rohstoff.

Führend im Baumwollanbau sind Indien, China, die USA, Pakistan, Usbekistan und Brasilien.

Was ist der Unterschied zwischen konventionell hergestellter und ökologischer Baumwolle?

Konventionelle Baumwolle

  • Hoher Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden (etwa 150 gr. für ein T-Shirt)
  • Hoher Wasserverbrauch (etwa 2000 Liter für 1 T-Shirt)
  •  Obwohl Baumwolle nur auf 2,5 Prozent der weltweit verfügbaren landwirtschaftlichen Nutzfläche angepflanzt wird, werden 16 Prozent aller Insektizide auf Baumwolläckern verspritzt.
  • Für kein anderes landwirtschaftliches Anbauprodukt werden so viele Pflanzengifte eingesetzt.
  • Obwohl die Baumwollpflanze bis zu 10 Jahre alt werden kann, wird sie höchsten 1 Jahr angebaut.
  • Dem WHO zufolge gibt es jährlich bis zu 2 Millionen Vergiftungen beim Menschen im Baumwollanbau, 20.000 Menschen sterben jährlich daran
  • Der massive Einsatz von Pflanzengiften auf den Baumwollfeldern vernichtet nicht nur Schädlinge, sondern auch zahlreiche Nützlinge und für die Bodenfruchtbarkeit wichtige Bodenlebewesen. Außerdem kontaminieren die Giftstoffe vielerorts Flüsse, Seen und das Grundwasser. In Baumwoll-Anbaugebieten können Pflanzengifte im Trinkwasser sowie in Lebens- und Futtermitteln nachgewiesen werden.
  • Die künstliche Bewässerung auf den Baumwollfeldern führt zu einer Versalzung der Böden und zu einem Rückgang der Erträge. Außerdem lässt sie den Grundwasserspiegel sinken und gräbt vielen Menschen das Trinkwasser ab.
  • Mittlerweile stammen rund 75 Prozent der weltweit erzeugten konventionellen Baumwolle von genmanipulierten Pflanzen.
  • Nach Schätzungen von Unicef arbeiten 90 Millionen Kinder in der Baumwollindustrie. Die jüngsten sind gerade mal sechs Jahre alt, gearbeitet wird bis zu 12 Stunden täglich, sieben Tage die Woche.
  •  In der Textilproduktion und -veredelung werden etwa 8000 verschiedene Chemikalien und rund 4000 Farbstoffe eingesetzt.
  • Nicht selten liegt der Naturfaseranteil von einem vermeintlichen "100-Prozent"-Baumwoll-T-Shirt gerade mal bei 75 Prozent. Die restlichen 25 Prozent sind Farbstoffe, Weichmacher und andere Chemikalien.
  • Ein Arbeitstag dauert bis zu 14 Stunden, und gearbeitet wird an 6 bis 7 Tagen in der Woche. Der Lohn in Bangladesch beträgt zwischen 15 und 30 Euro pro Monat.

Ökologische Baumwolle

  • Im Gegensatz zum konventionellen Baumwollanbau ist der Einsatz von chemischen Pestiziden und Düngemitteln verboten.
  • Mit dem Kauf eines einzigen Baumwoll-T-Shirts aus biologischer Baumwolle bewahrt man rund sieben Quadratmeter Anbaufläche vor Pestiziden und Kunstdünger.
  • Es ist untersagt gentechnisch veränderte Pflanzen zu verwenden.
  • Die Begriffe "Bio", "Öko" oder "aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA)" sind wie bei Lebensmitteln auch bei dem landwirtschaftlichen Rohstoff Baumwolle geschützt. Sie dürfen nur vergeben werden, wenn die Richtlinien des ökologischen Landbaus eingehalten werden. Dies kontrolliert eine unabhängige Zertifizierungsstelle mindestens einmal im Jahr vor Ort.
  • Auf Kleinbauern in ärmeren Ländern wirkt sich die ökologische Wirtschaftsweise positiv auf die Lebensumstände aus. Sie kommen nicht mit gesundheitsgefährdenden Spritzmitteln in Kontakt, anstatt für chemische Düngemittel viel Geld auszugeben bringen sie hofeigenen Mist und Kompost auf die Felder und für ihre Bio-Ware erzielen sie in der Regel deutlich bessere Preise. Außerdem bietet die vorgeschriebene Fruchtfolge den Kleinbauern die Chance, weitere Bio-Produkte für die Ernährung der eigenen Familie und für die Vermarktung anzubauen und sich auf diese Weise unabhängiger von der Baumwolle zu machen.

Quellen: